Der Entwurf vom atelier Le balto ist das Ergebnis einer Ideenstudie, deren Vorschläge am 30. Juni in Königsee-Rottenbach präsentiert wurden. Der Landschaftsarchitekt Till Rehwaldt hat die Diskussion im Gremium von Vertretern der Gemeinde, des Freistaats Thüringen und der IBA Thrüringen geleitet. Er begründet die Entscheidung unter den fünf beteiligten Büros: „Das Konzept der STADTLAND! INSELN hat uns voll überzeugt. Es zeichnet sich durch eine ungewöhnliche Idee mit hohem Wiedererkennungswert aus und nimmt doch nur einen minimalistisch anmutenden Eingriff am Gelände vor. Für die Fahrgäste, die am Bahnhof ankommen, entsteht ein starkes und schönes Bild: Sie kommen sowohl in der ‚Stadt’ als auch auf dem ‚Land’ an.“ (…)
Das Architekturbüro KUEHN MALVEZZI hat den Realisierungswettbewerb für das „Insectarium“ in Montréal, Kanada, der vom Espace pour la Vie, dem Botanischen Garten in Montréal, ausgeschrieben wurde, gewonnen.
Leitidee des Projekts ist die Synthese von Form und Inhalt des „Insectarium“. In der Verbindung von Architektur und Natur war es das Ziel, das „Insectarium“ als ein wahrhaftes Biotop, in dem sich Menschen, Insekten und Pflanzen begegnen, zu konzipieren.
Das Thema des „Insectarium“ ist die Transformation, die das Leben der Insekten in ihrer Beziehung zur Pflanzenwelt bestimmt. Durch die Übertragung dieses Themas auf den Raum des „Insectarium“ wird der Besucher selbt zum Subjekt dieser Erfahrung. Er durchläuft während seines Parcours durch das Museum verschiedene Raumerfahrungen, die seine Wahrnehmung der Insektenwelt verändern.
Das „Insectarium“ ist Teil der Landschaft: ein großer Lärchenhain umfasst das Gebäude und gliedert es in die Gartensammlung des botanischen Gartens ein. Von außen erscheint das „Insectarium“ als Landschaft aus Vegetation und niedrigen Dächern, die sich Schritt um Schritt aufstaffeln. Die Baumkronen der Lärchen formen darüber ein durchgehendes grünes Dach, das über der Architektur zu schweben scheint.
Die Architektur des „Insectarium“ ist komplementär zur Landschaft und bildet zusammen mit dieser ein Ganzes. Sie ist auch komplementär zu den Prozessen, die sich in ihr abspielen und bezieht aus ihnen ihre spezifische Form. Die Durchlässigkeit der gebauten Hülle erlaubt die Einbeziehung des Außen in den Museumsparcours und vereint so Architektur, Museumserlebnis und Landschaft (…)
Das Thema des Landschaftsgartens mit seinen Wegen, Blickachsen und Orten als Paradigma einer Ausstellung wird im „Insectarium“ als innen-außen-Kontinuum inszeniert und in den Botanischen Garten Montreal eingebettet.