Anlässlich des 50-jährigen Jubiläums der Berlinischen Galerie realisieren die Landschaftsarchitektinnen von atelier le balto auf dem Vorplatz des Museums eine künstlerische Garteninstallation. Die Südfassade des Museums wird mit verschiedenen Kletterpflanzen bespielt. Unter der gegenüberliegenden Baumreihe, die zur Straße hin anschließt, entsteht ein Terrassendeck mit Sitzmöglichkeiten. Die Installation lädt zum Verweilen ein, schafft eine besondere Aufenthaltsqualität auf dem Vorplatz und spendet in den heißen Sommermonaten Schatten. In und um den öffentlichen Garten herum finden im Sommer 2025 verschiedene Veranstaltungen wie Artist Talks, Performances oder Vermittlungsprogramme statt. Der neue geschaffene Ort lädt Besucherinnen und Nachbar*innen der Berlinischen Galerie dazu ein, in entspannter Atmosphäre zusammen zu kommen.
BOB CAMPUS für Deutschen Städtebaupreis 2025 nominiert
Große Freude auf dem BOB CAMPUS: Unser Projekt gehört zu den 14 Nominierten für den Deutschen Städtebaupreis 2025! Aus insgesamt 85 Einreichungen hat die Jury eine engere Auswahl für den Preis und den Sonderpreis getroffen – und wir sind dabei. Eine tolle Anerkennung für alle, die in den letzten Jahren gemeinsam daran gearbeitet haben, aus der ehemaligen Textilfabrik August Bünger Bob-Textilwerk einen lebendigen Ort für Bildung, Arbeit, Wohnen und Nachbarschaft zu machen.
Was ist der Deutsche Städtebaupreis?
Seit 45 Jahren zeichnet dieser renommierte Preis städtebauliche Projekte aus, die unsere Städte lebenswerter machen. Vergeben wird er von der Deutschen Akademie für Städtebau und Landesplanung e.V. (DASL) und gefördert von der Wüstenrot Stiftung. Der Sonderpreis wird in diesem Jahr zum Thema „Umbaukultur in der Kreislaufstadt“ vergeben.
Die Preisverleihung folgt dem Oskar-Prinzip: Wer tatsächlich gewinnt, wird erst bei der feierlichen Zeremonie am 25. Juni 2025 in Berlin bekannt gegeben. Drückt uns die Daumen!
Warum wurde der BOB CAMPUS nominiert?
Für die gemeinwohlorientierte Entwicklung des BOB CAMPUS hat die Montag Stiftung Urbane Räume seit 2017 kooperativ mit Planer*innen, Mitarbeiter*innen der Stadt Wuppertal, lokalen zivilgesellschaftlichen Initiativen und interessierten Nachbar*innen ein Nutzungskonzept entwickelt und umgesetzt, das sich an den Bedarfen des Stadtteils orientiert.
Wesentliche Elemente des Umbaus:
Das Gebäudeensemble aus verschiedenen Epochen, Materialien und Gebäudetypologien warf ganz unterschiedliche konstruktive, energetische und typologische Fragen auf. Die Architektur des BOB CAMPUS respektiert den baulichen Bestand und die Geschichte des Ortes. Graue und goldene Energie wurde, wo immer möglich, erhalten, sichtbar und erlebbar gemacht.
Die Nachbarschaftsetage ist das Herz des BOB CAMPUS. Sie ist der Ort der Gemeinschaft und steht allen offen. Menschen aus dem Stadtteil bringen hier ihre Ideen ein und setzen sie selbst um.
Der 4.500 m² große Nachbarschaftspark ist Frei- und Erholungsraum, Treffpunkt, Ort für gemeinschaftliches Gärtnern über kulturelle Grenzen hinweg und wichtige Wegeverbindung im Stadtteil.
Mit der Umnutzung des ehemaligen Fabrikgeländes ist es gelungen, eine völlig neue stadträumliche Qualität zu schaffen: Ein neuer Fußgängerweg durch den Park verbindet heute von Ost nach West die Max-Planck-Straße mit der Wichlinghauser Straße und ist damit ein beliebter autofreier Weg für die Schüler*innen der anliegenden Schulen und für viele Quartiersbewohner*innen. Der neue Zugang von der Nordbahntrasse vernetzt den Campus mit dem umliegenden Stadtgebiet.
Ein Erfolg für das ganze Quartier
Die Nominierung zeigt: Gemeinwohlorientierte Stadtentwicklung wirkt! Der BOB CAMPUS ist nicht nur ein Gebäude, sondern ein lebendiger Ort, der von und mit den Menschen im Stadtteil gestaltet wird. Egal, ob bei der Planung, im Nachbarschaftspark Oberbarmen oder in der Nachbarschaftsetage – ohne euch wäre das nicht möglich!
Wir sind gespannt, was am 25. Juni passiert. Bis dahin freuen wir uns über jeden Besuch, jede neue Idee und jedes Miteinander auf dem BOB CAMPUS.
véronique faucheur, marc pouzol, marc vatinel, nil lachkareff & lilith unverzagt
Erste Skizze „respiration“
Dezember 2024 bis Dezember 2025 im kgm
„Respiration“ könnte der Titel einer Choreografie sein. Tatsächlich ist die Gartenkunst, als Ausdrucksform, eng mit der Bewegung verbunden. Nur sind hier die Pflanzen die Akteure und wir, Garten- und Landschaftsarchitekt:innen und Gärtner:innen, stellen deren Wachstumsbedingungen her – durch Licht, Schatten, Boden, Wasser und Standortbestimmung.
Anfang Dezember fand der erste Workshop mit atelier le balto und Studierenden der UdK statt. Gemeinsam räumen wir den Garten auf, sammeln Feld- und Ziegelsteine, stapeln Granitplatten und haken Laub. Die vom Buchsbaumzünsler befallenen Buxus sempervirens (Buchsbaumkugeln) werden zu Mulch geschreddert und bleiben Teil des Kreislaufs im Garten. Auch die lichtschluckenden Eiben und dunklen Mahonien werden zurückgeschnitten und die Rosen auf den Stock gesetzt, damit sie im Frühjahr neu austreiben können. Geranium und Miscanthus werden verpflanzt und die jungen Obstbäume in Wurzelbeuteln im Carrée aufgestellt. Die Yucca wird freigeschnitten und auch die drei großen Bäume Cornus (Hartriegel), Prunus (Steinobstgewächs) und Carpinus (Hainbuche) werden aufgeastet, sodass mehr Licht in den Garten dringt. Äste, Wurzeln, Laub und Sträucher werden geschreddert und zu Mulch verarbeitet, der in einem halben Jahr als Humus im Garten verteilt wird. Für die Zwischenzeit wird Gründünger gesät, der den Boden schützt, auflockert und ihn im Frühjahr als Mulch anreichert. Die Transformation des Gartens beginnt im Dezember und wird von einer Ausstellung im Museum und im Garten begleitet.